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Eine Reise in die Geschichte – Erinnern für die Zukunft

Gedenkstättenfahrt nach Krakau

Vom 12. bis 16. Oktober reisten 23 junge Erwachsene aus Emsdetten nach Krakau, um die Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocausts und jüdischen Lebens hautnah zu erleben und zu verstehen. Organisiert vom Kinder- und Jugendzentrum Treffpunkt 13drei und gefördert durch den Kinder- und Jugendförderplan NRW, sollte die Reise den Teilnehmenden im Alter von 18 bis 21 Jahren ermöglichen, die Erinnerungskultur bewusst zu erleben und sich aktiv gegen das Vergessen zu engagieren. Alle Teilnehmenden hatten sich freiwillig angemeldet und verbanden die Reise mit einem klaren Ziel: das Bewusstsein für die Vergangenheit zu schärfen, um eine demokratische Zukunft zu bewahren. Ein erstes Highlight war die Führung durch das jüdische Viertel Kazimierz, die von jungen Ehrenamtlichen organisiert wurde. Diese setzten sich intensiv mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde Krakaus auseinander und gaben ihre Erfahrungen an die Teilnehmenden weiter. Auf dem Rundgang besuchte die Gruppe die historische Remuh-Synagoge und den angrenzenden Friedhof, Zeugnisse des einst florierenden jüdischen Lebens in der Stadt. Auch die „Alte Apotheke Pod Orlem“ im ehemaligen Krakauer Ghetto, ein Symbol des Widerstands, stand auf dem Programm und verdeutlichte, dass sich während der dunkelsten Zeit des Zweiten Weltkriegs immer noch Menschen für Hoffnung und Menschlichkeit einsetzten. Ein besonderer und tief berührender Teil der Reise war der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Die Teilnehmenden verbrachten mehrere Stunden auf dem Gelände und spürten die bedrückende Atmosphäre der einstigen Vernichtungslager. „Diese Eindrücke bleiben“, sagte eine Teilnehmerin, „wir haben gesehen, wohin Hass führen kann, und es ist klar: So etwas darf nie wieder geschehen.“ Dieser Tag hinterließ Spuren, die das Bewusstsein für Verantwortung und den Schutz der Menschenwürde stärken. Am letzten Tag besuchte die Gruppe das Oskar-Schindler-Museum, das einen lebendigen Einblick in das Leben in Krakau während der Nazi-Zeit bietet. Die anschaulichen Ausstellungen, die die systematische Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung zeigen, riefen nachdenkliche Reaktionen hervor und betonten erneut die Wichtigkeit von Empathie und Widerstand gegen jegliche Form von Diskriminierung. „Diese Reise wird uns allen in Erinnerung bleiben“, resümierte Lioba Böckenfeld, Betreuerin der Fahrt. „Sie zeigt, wie wichtig es ist, dass sich die junge Generation mit diesen Themen auseinandersetzt.“ Katharina Bednarczyk, organisatorische Leiterin der Reise, ergänzte: „Besuche an diesen Orten schärfen das Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit der Demokratie und wie wichtig es ist, sie zu schützen. Hier lernen wir, was Engagement für eine friedliche und gerechte Gesellschaft bedeutet.“ Die Gedenkstättenfahrt nach Krakau war mehr als eine Bildungsreise – sie war ein Appell an die Teilnehmenden, nie den Blick für die Lehren der Geschichte zu verlieren. Der Holocaust und die Schrecken des Zweiten Weltkriegs mahnen uns alle, aktiv für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten, damit sich solch eine Tragödie nie wiederholt.

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